Sonntag, 23. November 2008

Irgendjemand...

meinte zu mir, es würde hier nie schneien... und unter Null grad würde es erst recht nicht fallen. Tja irgendjemand... wenn ich aus dem Fenster gucke, schneit es dafür, dass es angeblich nie schneien würde, ganz gewaltig...

Montag, 10. November 2008

@Home

So, nach knapp mehr als zwei Monaten bin ich mal wieder in Deutschland. Letzten Donnerstag ging die große Fahrt von Antwerpen über Brüssel, Liege, Aachen, Köln, Frankfurt, Weimar, Jena schließlich nach Naunhof. Klingt viel? Ist auch so. Nach gefühlten neun und tatsächlichen achteinhalb Stunden erreichte ich abends Jena wo Ellen mit dem Auto bereits auf mich wartete.

Solch eine lange Zugfahrt kann durchaus spannend sein - muss aber nicht. In meinem Fall war es jedoch tatsächlich ziemlich interessant. Zudem ist der Zug eine einfache und bequeme Möglichkeit Belgien kennen zulernen, da der Zug das Land durchquert und man durch viele kleine und größere Dörfer passiert. Auch hier das bekannte Panorama: Kleinere und größere Häuschen nebeneinander gestellt, entweder entlang eines Flüsschens oder einer Straße, setzen sich zu kleinen Ortschaften zusammen. Positiv fällt auf: man sieht wenig Plattenbauten oder Neubauwohnungen, allerdings scheinen jedoch selbst diese recht groß im Vergleich zu den belgischen Häusern. Selbst die Friedhöfe entziehen sich jeglichem deutschem Ordnungsempfinden. Wo in Deutschland auch auf dem Friedhof die Privatsphäre des Einzelnen durch Wege und abgesteckte Gräber gesichert und die deutsche Zaun- und Territorialmentalität fortgeführt wird, steht bei den Belgiern der Grabsteine da, wo eben platz ist. Einem Ameisenhügel gleich, geben die Friedhöfe einen herrlichen Anblick.

Aber nicht nur die Landschaft überzeugt, auch die Fahrgäste wissen, wenngleich auch oftmals unbewusst, zu unterhalten. Da ist der deutsche Journalist, der soeben aus Amerika zurückgekehrt und es nur mit Müh und Not schafft, nicht auf meiner Schulter einzuschlafen.
Der Matrose, soeben abgeheuert und vom Schiff gekommen, sitzt gegenüber und unterhält das Abteil durch laute Handygesprächen mit seiner Frau oder Freundin. Die zwei sächsischen Azubis die von Frankfurt nach Leipzig ihre (langweiligen) Party- und Alkoholerfahrungen preisgeben, dürfen natürlich auch nicht fehlen. Und so sitzt man inmitten der Menschen und ist zufrieden das man doch Selbst ist.

Nach einem wahren Besuchsmarathon und vielen schönen Stunden mit Familie und Freunden geht es morgen also zurück für den Endspurt vor Weihnachten.

PS: Ellen war so nett ein Fotoalbum einzurichten. Unter dem Link erreichbar: http://picasaweb.google.de/ellen.thiessen/AntwerpenSeptOkt2008#

Montag, 13. Oktober 2008

Alltag

Ich hab mich nun eine Weile nicht gemeldet - das liegt daran das hier nicht viel neues passiert ist. Es ist mittlerweile fast doch so etwas wie Alltag eingekehrt. Das heißt nicht, dass es langweilig geworden ist (wer würde das auch schon zugeben?), aber die ganzen "boah krass" und "alta, wass isn das,ey?" Momente werden weniger. Auch die größten "Socializer", welche immer alles und jeden kennen (wollen) und mit jedem super befreundet sind (wenn auch nur oberflächlich) sieht man immer weniger. Zwar liegt noch immer dieses besondere Gefühl in der Luft "woanders" zu sein, aber vieles ist einfach selbstverständlich geworden - was ja schließlich auch sein gutes hat.

Die Uni hat begonnen. Ich hatte mir in der ersten Woche ein paar Kurse angeschaut, die meisten gleich wieder verworfen und nun endlich meine finalen Kurse bestätigt. Uni hier in Antwerpen bedeutet in erster Linie viel lesen. Man hat das Gefühl, dass für manche Professoren Vorlesungen primär dem Ankurbeln ihres Bücherverkaufs dienen. Nun habe ich mir zwei Kurse für das Semester herausgesucht. Das mag zunächst wenig klingen, ist es vielleicht auch, aber zunächst einmal habe ich meine Scheine ja fast schon alle in Deutschland gemacht, so dass ich mit drei Kursen im nächsten Semester scheinfrei bin. Zum anderen habe ich mir eine Vorlesungen über Internationale Beziehung auf niederländisch gegönnt, besuche abends noch das Niveau 2 des Niederländischsprachkurs und arbeite schlussendlich noch nebenbei, um mir auch mal ne warme Mahlzeit gönnen zu können (Spendenkonto ist bei mir zu erfragen). Gut ich gebe zu, dass klingt auch wieder mehr als es wohl ist - aber man muss ja auch noch die Stadt und das Erasmusleben erleben und genießen.

In diesem Sinne tot straks

Samstag, 27. September 2008

Fotoalbum

ich habe nun auch endlich ein Fotoalbum hinzugefügt. Leider kann man immer nur einzelne Fotos uploaden, die dann auch noch unverschämt lange brauchen bis sie hochgeladen sind. Deswegen füll ich das ganze erst nach und nach. Vorerst ein paar Impressionen aus dem April und ein aktuelles Bil - zum Fotoalbum geht es dort lang:

http://unsophisticated.twoday.net/images/topics/Antwerpen/

eine tolle Nacht!

So da war er also wieder, einer jener Abende, die man so schnell nicht vergisst - ob im positiven oder negativen Sinn – in diesem Fall letzteres. Andererseits war es aber auch ein Abend voller neuer Erfahrung. Eine Studentenverbindung, die Viking, welche sich wohl vornehmlich aus BWLern rekrutiert, hatte letzten Mittwoch geladen und zwar ins Noxx. Für nur fünf Euro sollte dort eine der größten Partys mit über 1000 Leuten steigen. Klar, da lässt man sich nicht lange lumpen und da ich mit meinem, meines Erachtens, sehr guten Musikgeschmack sowieso nichts zu lachen habe, meinte ich, ich könne auch dort den übliche Ohrenschmerz ertragen. Soweit so gut. Zunächst wurde sich in unser Gruppe zum Essen verabredet, dann aber doch um entschieden und schließlich beschloss ich dann, mir mal einen Döner zu holen. Man muss ja auch alles mal testen und gleichzeitig sollte es eine Abwechslung zum üblichen Pommes- Einerlei sein dürfen.

Zum Thema Pommes: Die Belgier sind wirklich das Pommesland Nummer eins. Aber in den Frittüren, die es wirklich überall gibt, kann man sich nicht nur seine Kartoffelstäbchen frittiert lassen, sondern obendrein noch aus einer großen Variation von Fleisch, Hähnchen, Gemüse, etc. wählen und dieses dann auch noch frittieren lassen. Mich wundert bloß, dass dann die Tüte in der man alles serviert bekommt nicht auch noch frittiert wird. Und ich würde fast behaupten das die Pommer hier zwar sehr lecker, aber nicht unbedingt besser sind als in bestimmten Institutionen in Deutschland sind – und damit meine ich nicht MCDonalds. Jedenfalls kommt man dennoch kaum um die wöchentliche Portion Fritjes herum (Die sind wie die Borg – Widerstand ist zwecklos und ich bin quasi Opfer ).

Jedenfalls hatte ich dennoch beschlossen mir diese Woche keine Pommes zu kaufen, dafür aber eben mal einen Döner. Der Blick auf die Speisekarte offenbarte dreierlei: Döner, Döner Kebab und Pita. Für den geübten Döneresser stellte sich nun die Frage: Was davon war denn jetzt bitte der gute alte deutsche Döner. Um sicher zugehen orderte ich dann doch einen Dürum mit dem Hinweis bitte keine Zwiebeln zu verwenden. Den verwunderten Blick des Dönerkochs fasste ich als „Ja, geht in Ordnung“ auf. Während ich das modische türkisch-orientalisch-billig Interieur begutachtete wurde mir meine Speise bereitet. Das der gute Man nicht mal in die Nähe der Salatbar kam, fiel mir erst hinterher auf. Mit einem „Astublieft“ seiner- und einem „Dank u“ meinerseits, tauschten wir Essen und Lohn und ich schlenderte gemütlich nach Hause. Ich packte meinen Dürum aus und biss hinein. Schlagartig wurde mir folgendes bewusst: Der Dürum-Mensch nahm nichts von der Salatbar weil kein Salat drin war – ergo werden auch keine Zwiebeln hinzugefügt und ergo fand er meinen Wunsch nach einem Zwiebelfreien Dürum seltsam. Stattdessen war ne schöne Ladung Fritjes im Dürum. Was ist das nur für ein Land in dem überall und jederzeit Pommes verzehrt werden? Andererseits, lecker war es schon.

Nach dem Essen ging es zum vorglühen in das Studentenwohnheim von Freunden. Und zwar ging es in ein Wohnheim, welches romantisches Schullandheimambiente kombiniert mit 60er Jahre Flair bot. Dort wohnen zwischen 25 und 15 Leuten. Man teilt sich Klo, Dusche und auch sonst jede Privatsphäre mit allen Vor- und Nachteilen! Und jedesmal wenn ich dort bin, weiß ich, dass ich mit meiner Wohnung alles richtig gemacht habe. In der Küche angekommen fand das übliche Spiel statt. 15 Frauen und vielleicht fünf bis sechs männliche Zeitgenossen. Ich würde sagen eine gute Quote. Das weiß einem schon zu gefallen, denn während das übliche Problem für die Erasmusdamen wohl der akute Männermangel (auch oder vor allem hinsichtlich Aussehen und Verhalten) ist, könnte man sich als Erasmusherr höchstens über die Reizüberflutung beklagen. Aber da ich ja zufrieden und glücklich bin, lautet meine Devise: Gucken kostet nix.

Nach dem Vorglühen ging es zur Erasmuskneipe und von dort weiter zum Busbhf. von wo ein Bus die Massen in den Norden von Antwerpen karrte - zum Noxx. Die Luft im Bus erinnerte mich an die vierstündige Busfahrt von Krabi nach Phuket in Thailand. Nur die schöne (nicht) Thaimusik fehlte (zu meinem Glück). Angekommen wurde auch gleich das Noxx betreten und schlagartig wurde mir anders. Zunächst einmal ein Wort zu dem Finanziellen. Es wurde nicht nur ein Eintrittsgeld von 5-7 Euro verlangt (was vollkommen ok ist), man zahlte auch noch bei der Garderobe pro Kleidungsstück 1 Euro (Jetzt weiß ich auch warum Frauen immer so wenig anhaben in Diskos – die kleinen Sparfüchse). Zu guter letzt kostet die willkommen Erleichterung auf dem Klo auch nochmal fünfzig Cent, nachdem man schon für das füllen der Blase je drei Euro gelassen hatte. Und dann funktionierte auf dem Nännerklo auch nicht das Wasser und das nachdem ich meine Hände bereits schön eingeseift hatte. Ein beherzter Ausflug zu den Frauen schaffte Abhilfe.

Die musikalische Szenerie erinnerte an eine Baustelle. Techno ist wahrlich eine der Musikrichtungen der ich weniger als nichts abgewinnen kann und auch sonst verließ mich mein ansonsten doch schmerzerprobte Geduld, denn die Alternative mir mit Bier den Abend zu versüßen scheiterte an den Bierpreisen. Also verließ ich den Zappelbunker nach zwei Bier wieder. In der kurzen Zeit hatte ich dann auch fast 15 Euro verbraten. Für Freunde der monotone Tanzmusik sei angemerkt, dass diese Lokalität wohl ganz in Ordnung ist, aber wie gesagt, für mich war es nichts.

Da kein Bus oder Bahn fuhr, beschloss ich zu laufen. In weiser Voraussicht hatte ich mir bereits im Vorfeld die Lage der Disko angeschaut und auf den ersten Blick schien es zwar ein gutes Stück Weg zu sein, aber wohl für eine Sportler wie mich nicht länger als 30 min Fußmarsch zu sein. Dachte ich! Nachdem ich also das Noxx verlassen und mich grob in die Richtung des Stadtzentrums begaben hatte, ging auch schon los mit dem Verlaufen. Das Noxx lag mitten im nördlichen Hafengelände und meine Versuche, Abkürzungen zu finden, scheiterten alle samt am Wasser oder an den Zäunen, so dass ich immer wieder umkehren durfte und den Weg, den wir gekommen waren, nehmen musste. Letztendlich gelang es mir dann doch eine große Brücke zu finden, die Richtung Zentrum führte. Es ging weiter und vorbei an Häusern mit dem anmutenden Namen wie „Des Roses“, architektonisch eher Knaststil, aber die Farben, der Name und vor allem die beiden Plastikflamingos am Eingang, belehrten mich dann doch eines besseres und erklärten sich selbst. Als Zielmarkierung diente mir die große Kathedrale von Antwerpen und zum ersten Mal in meinem Leben war ich froh, dass es die Kirche mit ihren Protzbauten gibt. Andererseits gab es gleich drei große Kirchen, weswegen ich die Kirche dann auch gleich wieder verfluchte. Nachdem ich mich öfter verlaufen hatte; vermeintlich bekannten Wegen gefolgt war um dann zu merken, dass ich sie doch nicht kenne; auf dem Gehweg von einem Mopedfahrer beinahe angefahren worden wäre; beschloss ich zunächst an einem der zahlreichen Nachtwinkel zu pausieren, mir ein Bierchen zu gönnen und nach dem Weg zu fragen. Fortan ging es dann auch gleich leichter und schneller nach Hausen. Nach über einer Stunde Fußmarsch erreichte ich mein Domizil und hatte Antwerpen bei Nacht kennen gelernt, zumindest den weniger interessanten industrieteil im Norden. Auch schön!

Montag, 22. September 2008

Die ersten drei Wochen...

Mittlerweile sind schon drei Wochen vergangen, ich bin noch hier, lebe und es gefällt! Wird also Zeit das ich mal wieder von mir hören lasse. In den letzten Tagen ist eine ziemliche Menge passiert, vornehmlich in Form des Niederländischkurs, der Icebreaking Week und last but not least dem Besuch zweier Freunde aus Jena.

Aber zunächst der Reihe nach: Anfangs dachte ich noch, dass die überwiegende Mehrheit der Erasmusstudenten den Sprachkurs besuchen würde, doch damit lag ich falsch. Mittlerweile sind die restlichen Leute eingetroffen und es dürften schon über 300 Erasmusstudenten aus nah und fern hier sein (im Vergleich dazu: ca. 80 Leute haben den Sprachkurs besucht). Jedenfalls war es eine gute Idee den Sprachkurs zu belegen. Einerseits lernt man die Grundlagen des Niederländisch, aber vor allem trifft man diejenigen Leute, mit denen man dann auch sehr viel unternimmt. Ich meine, was will man auch in zweieinhalb Wochen lernen. Niederländisch ist vielleicht Simpel aber noch immer eine andere Sprache und kann entsprechend Komplex sein. Demzufolge war die Abschlussprüfung auch mehr ein Fleiß- und Logiktest, den die überwiegende Mehrheit wohl auch bestanden hat. Jedenfalls kann ich nun endlich auf Niederländisch Begrüßen und Verabschieden, Einkaufen, meine Wehwehchen mitteilen, eine Party geben und nach dem Weg fragen. Das ist doch schon mal was. Jedenfalls habe ich beschlossen diese tolle Sprache (und das meine ich wirklich) etwas zu vertiefen und zwar in Form eines Sprachkursus in den Abendstunden (was kann es denn schöneres geben?).

Wie bereits erwähnt, man hat Leute kennengelernt die allesamt sehr nett sind, oder auch nicht, aber mit denen hab ich nicht viel zu tun. Letzten Freitag (oder war es Samstag?) gab es dann von der hiesigen Erasmusverbindung (ESN: für was auch immer das steht) organisiert, eine Party, die mich jedoch vor allem an zwei Dinge erinnerte: Schuldisko und Partnervermittlung. Um acht gingen die Lichter aus und um zwölf wieder an, zwischendurch gab es viel Alkohol und entsprechendes Verhalten der Beteiligten. Zudem wurde mir erneut klar warum ich dann doch den Zigarettenduft in Diskos dem Körpergeruch Anderer bevorzuge. Alles in allem war diese Veranstaltung natürlich ganz ok (mit den entsprechenden Leuten und dem belgischen Bier ist alles auszuhalten). Auch muss man den ESN-Leuten dankbar sein. Das organisierte Programm der Icebreaking Week ist in Ordnung und man gibt sich Mühe (auch wenn ich mir hinsichtlich der Motivation der Leute nicht sicher bin ). Pub Crawls, Partys und Sonstiges wird in der ersten Woche organisiert, so dass sich alle kennen lernen können. Für den braven Erasmusstudenten, wie mich, der keine bestimmten Absichten hegt (huhu Ellen ), ist es dennoch amüsant (an dieser Stelle danke an AKW und Co.).

Was das Bier angeht gibt es eine Ergänzung. Entgegen meiner Vermutung belgisches Bier hätte weniger Alkohol als deutsches, so muss ich mich revidieren. Auch wenn es wirklich süffiger und sanfter schmeckt, hat es doch doppelt soviel Alkohol wie deutsches Bier. Und da die Biergläser kleiner sind, trinkt man automatisch mehr. Dieser Erfahrung durften schon so einige Studenten machen, denen der nächste Morgen, trotz des herrlich sonnigen Wetters, nicht sehr schön vorkam. Dazu gibt es auch eine nette Geschichte. Teilweise wird das Bier hier als Wife-Beater bezeichnet, meinte mein Mitbewohner unlängst. Viele Engländer (war ja klar) würden sich betrinken und dann ihre Frauen schlagen. Ob das nun stimmt oder nicht, sei dahingestellt (aber wir alle wissen ja das es so ist )!

Ansonsten sollte heute die Uni beginnen. Jedenfalls bin ich mir nicht so sicher ob ich diese Woche Veranstaltungen habe, denn die Informationslage was Zeitpunkt, Ort und Datum anbelangt lässt zu wünschen übrig. Ich gehe heute einfach mal hin und gucke ob was ist oder nicht. Leider ist unser zuständiger Koordinator noch nicht da, so dass die entsprechende Informationsveranstaltung erst am 30. ist. Von daher berichte ich mehr wenn es Neues zu berichten gibt. In diesem Sinne – stay tuned.

PS: Meine heutige Seitenempfehlung: Amon Amarth und Twilight of the Thunder God

Freitag, 5. September 2008

Erster Lagebericht

So, im wesentlich mein erster Bericht identisch mit der Mail. Außer das der Link zum Video funktioniert.

Es ist jetzt genau eine Woche her, dass ich Deutschland in Begleitung von Ellen und Wolle (an dieser Stelle ein „dank u wel“) verlassen und mich in unbekannte Gefilde begeben habe. Soweit so gut – auf diesem Wege möchte ich euch an meinen Erlebnissen Anteil haben lassen.

Seit Freitag bin ich nun also in Antwerpen. Und nein, Antwerpen liegt nicht in den Niederlanden wie viele vielleicht annehmen werden (ich am Anfang übrigens auch) sondern in Belgien. Nun was gibt es in Belgien außer Pommes, Schokolade und Waffeln bzw. was macht das Land aus? Da wäre natürlich an erster Stelle das äußert bekömmliche Bier zu nennen (es gibt fast über 300 Sorten Bier, wobei hier tüchtig gepanscht wird (so gibt es z. B. Erdbeerbier oder Kirschbier usw.)). Alkohol, Bars und Pubs scheinen übrigens feste Institutionen des belgischen Alltags zu sein. Ich habe selten eine so große Pub-, Restaurant- und Bardichte erlebt wie hier. Diese sind auch stets gut besucht. Neben dieser positiven Atmosphäre muss man aber auch auf das wirklich runtergekommene Erscheinungsbild der Stadt hinweisen, welche Industrieromantik pur versprüht. Jedoch ohne Frage durchaus mit Charme (kann jetzt vorerst nur von Antwerpen schreiben und muss mich gegebenenfalls korrigieren). Viele Häuser (eigentlich der Großteil) sind total runtergekommen (vielleicht bin ich auch einfach nur verwöhnt). Häuser zu bauen und sauber zu halten gehört sicherlich nicht zu einer belgischen Stärke oder Tugend. Es heißt die Belgier verkaufen lieber ihre Immobilien als sie zu sanieren. Das erklärt dann vermutlich auch wiederum die vielen gut gefüllten Pubs und Restaurants. Viel Kohle verbraten die Belgier, wie es scheint, mit Essen, Trinken, Klamotten und dicken Autos. Nun, das passt.

Ich selbe wohne unweit des Zentrums im Nordwesten der Stadt zusammen mit Diederik (einem Belgier) und Rozzen (einer Französin). Diederik ist Musiker und eigentlich auch Student, wovon ich jedoch noch nicht viel mitbekommen habe. Er ist aber sehr nett. Er hat hier ein kleines Häuschen gemietet und vermietet in diesem zwei Zimmer unter. Rozzen ist also wie ich Untermieterin und arbeitet für das hiesige französische Konsulat. Sie ist dementsprechend etwas älter (26?) und arbeitet natürelisch sehr viel. Jedenfalls habe ich was die Mitbewohner anbelangt mal wieder großes Glück gehabt (an dieser Stelle Grüße an Markus, Jule und natürlich Fabsl). Das Haus ist auch ziemlich schön gestaltet (hier ein Video: http://www.thevaleriesolanas.be/welcome/welcome.html; gemacht für eine Vormieterin. Das Mädel in dem Video ist übrigens ebenfalls eine Vormieterin und nicht Rozzen). Ihr seht, eine coole Bude also. Das einzige ist, dass Sauberkeit ebenfalls nicht besonders wichtig genommen wird und die Wände sehr dünn sind. Aber man gewöhnt sich ja bekanntlich an vieles. Auch an die vielen Mücken hier. Erst dachte ich es gäbe Flöhe im Zimmer, aber nach einigen Konversationen mit Erasmusstudenten denke und hoffe ich, dass es doch nur Mücken sind ! Das Haus liegt übrigens mitten im Türken/Araberviertel. Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, bringt es aber viele Vorteile. Einmal von den vielen erstklassigen und preiswerten Dönerläden abgesehen (die übrigens wesentlich mehr als nur Döner und Döner anbieten), gibt es noch zahlreiche kleine Supermärkte die bis spät Nachts und auch Sonntags geöffnet haben. Als Highlight sind die vielen Bäcker hervorzuheben die richtig geiles Brot und sonstige Backwaren frisch anbieten.

Die Uni gehört zu den modernsten Institutionen die ich bislang gesehen habe. Alles neu und wie geleckt. Ab Ende September weiß ich dann auch mehr über die Lehre und die belgischen Studenten zu berichten. Bislang hatte ich nur mit Erasmusstudenten (wovon die Mehrheit Deutsch ist *gähn*) zu tun gehabt. Zumindest mit denen,die sich die Mühe machen die hiesige Sprache, Niederländisch, zu lernen. Niederländisch ist relativ einfach zu lesen und zu verstehen aber hart zu sprechen. Mal sehen wie ich mich nach drei Wochen schlagen werde.

Das Wetter war am Anfang äußerst gut und vielversprechend, jedoch wohl die Ausnahme. Regen und Grau sind hier an der Tagesordnung und mittlerweile hat sich das auch bestätigt. Aber ich bin ja auch nicht zum sonnen hier und etwas adlige Blässe ist ja immer nett anzusehen. Nun, dass soll es vorerst gewesen sein. Alle die mich besuchen wollen, sind herzlich eingeladen. Auch über Post und Liebesbriefe freue ich mich stets. Die Adresse lautet:

Alexander Boettcher
Everaertsstraat 4
B-2060 Antwerpen
Belgium

Bin natürlich auch unter Skype und ICQ zu erreichen.


PS: Ach ja, das neue Metallica Album Death Magnetic ist Hammer! Unbedingte Kaufempfehlung!

Sonntag, 24. August 2008

Jetzt aber wirklich!

So nachdem mein Ausflug in das digitale Nirwana gründlich in die Hose gegangen ist, nun also ein neuer Versuch, regelmäßig, zumindest so gut es geht, mich hier zu verewigen. Ich habe endlich auch ein sinnvolles Thema gefunden, über das ich schreiben werde. Es ist nämlich gar nicht so einfach, seinen Senf zu jedem Mist dazu zu geben. Aber mittlerweile steht es fest, ich gehe nach Antwerpen. Oh schön, Holland wird manch einer denken. Hab ich auch gedacht. Aber statt Gras, muss ich mit Pommes und Schokolade vorlieb nehmen. Belgien ist aber genauso schön wie die niederen Lande und Antwerpen ist auch nur 30 min von Amsterdam weg. Und schließlich war Belgien ja auch irgendwann mal Teil der Niederlande. Wie dem auch sei, nächsten Freitag geht es nach Antwerpen um dort ein Jahr als vorbildlicher Erasmusstudent zu glänzen - in welcher Hinsicht auch immer! Darum soll es hier also gehen. Um meine Erlebnisse, Eindrücke und Begenungen der besonderen Art oder auch nicht. Also - stay tuned.

PS: Eine Musikempfehlung darf natürlich nicht fehlen. Dieses mal: Licht von den Apokalyptischen Reitern

Dienstag, 18. März 2008

Digitale Entjungferung

Nun also auch ich! In Zeiten des Massenmediums - Internet - scheint es ja en vogue zu sein, im Schutze der digitalen Anonymität privates, spannendes, langweiliges oder auch schmutziges etc. öffentlich zugänglich zu machen. Es ist fast wie Sex im Auto - die einen macht es an in der Öffentlichkeit zu vögeln und eventuell erwischt zu werden, die anderen macht es an zu spannen. Und mal ehrlich, es sind zuweilen die profanen alltäglichen Dinge die lesenswert sind, mit denen kann man sich dann auch eher identifizieren. Dem Selbstdarstellungstrieb des einen und dem Voyeurismus des anderen wird so Rechnung getragen. Alle zufrieden, oder nicht?

Wie auch immer, mal sehen wohin die Reise geht - alltägliches, kritisches, sinn-freies aber auch so einiges mehr ist das Ziel - stay tuned!

Ach ja, Album der Woche: Wolfpack Unleashed: Anthems of Resistance
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