Freitag, 5. September 2008

Erster Lagebericht

So, im wesentlich mein erster Bericht identisch mit der Mail. Außer das der Link zum Video funktioniert.

Es ist jetzt genau eine Woche her, dass ich Deutschland in Begleitung von Ellen und Wolle (an dieser Stelle ein „dank u wel“) verlassen und mich in unbekannte Gefilde begeben habe. Soweit so gut – auf diesem Wege möchte ich euch an meinen Erlebnissen Anteil haben lassen.

Seit Freitag bin ich nun also in Antwerpen. Und nein, Antwerpen liegt nicht in den Niederlanden wie viele vielleicht annehmen werden (ich am Anfang übrigens auch) sondern in Belgien. Nun was gibt es in Belgien außer Pommes, Schokolade und Waffeln bzw. was macht das Land aus? Da wäre natürlich an erster Stelle das äußert bekömmliche Bier zu nennen (es gibt fast über 300 Sorten Bier, wobei hier tüchtig gepanscht wird (so gibt es z. B. Erdbeerbier oder Kirschbier usw.)). Alkohol, Bars und Pubs scheinen übrigens feste Institutionen des belgischen Alltags zu sein. Ich habe selten eine so große Pub-, Restaurant- und Bardichte erlebt wie hier. Diese sind auch stets gut besucht. Neben dieser positiven Atmosphäre muss man aber auch auf das wirklich runtergekommene Erscheinungsbild der Stadt hinweisen, welche Industrieromantik pur versprüht. Jedoch ohne Frage durchaus mit Charme (kann jetzt vorerst nur von Antwerpen schreiben und muss mich gegebenenfalls korrigieren). Viele Häuser (eigentlich der Großteil) sind total runtergekommen (vielleicht bin ich auch einfach nur verwöhnt). Häuser zu bauen und sauber zu halten gehört sicherlich nicht zu einer belgischen Stärke oder Tugend. Es heißt die Belgier verkaufen lieber ihre Immobilien als sie zu sanieren. Das erklärt dann vermutlich auch wiederum die vielen gut gefüllten Pubs und Restaurants. Viel Kohle verbraten die Belgier, wie es scheint, mit Essen, Trinken, Klamotten und dicken Autos. Nun, das passt.

Ich selbe wohne unweit des Zentrums im Nordwesten der Stadt zusammen mit Diederik (einem Belgier) und Rozzen (einer Französin). Diederik ist Musiker und eigentlich auch Student, wovon ich jedoch noch nicht viel mitbekommen habe. Er ist aber sehr nett. Er hat hier ein kleines Häuschen gemietet und vermietet in diesem zwei Zimmer unter. Rozzen ist also wie ich Untermieterin und arbeitet für das hiesige französische Konsulat. Sie ist dementsprechend etwas älter (26?) und arbeitet natürelisch sehr viel. Jedenfalls habe ich was die Mitbewohner anbelangt mal wieder großes Glück gehabt (an dieser Stelle Grüße an Markus, Jule und natürlich Fabsl). Das Haus ist auch ziemlich schön gestaltet (hier ein Video: http://www.thevaleriesolanas.be/welcome/welcome.html; gemacht für eine Vormieterin. Das Mädel in dem Video ist übrigens ebenfalls eine Vormieterin und nicht Rozzen). Ihr seht, eine coole Bude also. Das einzige ist, dass Sauberkeit ebenfalls nicht besonders wichtig genommen wird und die Wände sehr dünn sind. Aber man gewöhnt sich ja bekanntlich an vieles. Auch an die vielen Mücken hier. Erst dachte ich es gäbe Flöhe im Zimmer, aber nach einigen Konversationen mit Erasmusstudenten denke und hoffe ich, dass es doch nur Mücken sind ! Das Haus liegt übrigens mitten im Türken/Araberviertel. Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, bringt es aber viele Vorteile. Einmal von den vielen erstklassigen und preiswerten Dönerläden abgesehen (die übrigens wesentlich mehr als nur Döner und Döner anbieten), gibt es noch zahlreiche kleine Supermärkte die bis spät Nachts und auch Sonntags geöffnet haben. Als Highlight sind die vielen Bäcker hervorzuheben die richtig geiles Brot und sonstige Backwaren frisch anbieten.

Die Uni gehört zu den modernsten Institutionen die ich bislang gesehen habe. Alles neu und wie geleckt. Ab Ende September weiß ich dann auch mehr über die Lehre und die belgischen Studenten zu berichten. Bislang hatte ich nur mit Erasmusstudenten (wovon die Mehrheit Deutsch ist *gähn*) zu tun gehabt. Zumindest mit denen,die sich die Mühe machen die hiesige Sprache, Niederländisch, zu lernen. Niederländisch ist relativ einfach zu lesen und zu verstehen aber hart zu sprechen. Mal sehen wie ich mich nach drei Wochen schlagen werde.

Das Wetter war am Anfang äußerst gut und vielversprechend, jedoch wohl die Ausnahme. Regen und Grau sind hier an der Tagesordnung und mittlerweile hat sich das auch bestätigt. Aber ich bin ja auch nicht zum sonnen hier und etwas adlige Blässe ist ja immer nett anzusehen. Nun, dass soll es vorerst gewesen sein. Alle die mich besuchen wollen, sind herzlich eingeladen. Auch über Post und Liebesbriefe freue ich mich stets. Die Adresse lautet:

Alexander Boettcher
Everaertsstraat 4
B-2060 Antwerpen
Belgium

Bin natürlich auch unter Skype und ICQ zu erreichen.


PS: Ach ja, das neue Metallica Album Death Magnetic ist Hammer! Unbedingte Kaufempfehlung!
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